Freitag, 19. September 2014

Im Fokus: Die Cannabiswurzeln

Im Fokus: Die Cannabiswurzeln

Die meisten Züchter interessieren sich nur insoweit für die Wurzeln der Cannabispflanze, als dass sie diese gesund erhalten und mit Wasser, Nährstoffen, Sauerstoff und Drainage versorgen – bevor sie die Wurzeln zur Erntezeit wegwerfen. Aber die Wurzeln werden schon seit Jahrtausenden in der Volksheilkunde geschätzt, sie enthalten nämlich mehrere Wirkstoffe, die medizinisch durchaus wertvoll sein können.

Verwendung der Cannabiswurzeln als Heilmittel im Laufe der Geschichte

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Hanfwurzeln enthalten, wenn überhaupt, nur wenige Cannabinoide, dafür aber verschiedene medizinisch interessante Wirkstoffe (© Hemp-Eaze)
Wie zahlreiche Quellen beweisen, wurde die Cannabiswurzel bereits in der Antike als Heilmittel genutzt. So erwähnt das oft zitierte chinesische Kräuterbuch Shennong pên Ts’ao ching, das um 2700 v. Chr. entstand, dass Cannabiswurzeln getrocknet und gemahlen wurden und dann die Basis eines Breis bildeten, der zur Linderung der Schmerzen aufgrund von Knochenbrüchen oder Operationen verwendet wurde. Außerdem wurden die Wurzeln ausgepresst, um frischen Saft zu extrahieren, oder sie wurden zur Herstellung eines Suds abgekocht, und diesen verwendete man ebenso als harntreibendes wie als blutstillendes Mittel bei Blutungen nach der Entbindung (sowie bei Blutungen anderen Ursprungs). Auf diese Weise dienten die Wurzeln zur Erleichterung schwerer Geburten, zur Schmerzlinderung und zur Verminderung der Schwellung bei blauen Flecken und Schrammen.
Der römische Historiker Plinius der Ältere schrieb in seinem Werk Naturalis Historia um 79 n. Chr., dass in Wasser abgekochte Cannabiswurzeln zur Zubereitung eines Präparats verwendet werden könnten, mit dem sich Gelenkschmerzen, Gicht und akute Schmerzen lindern lassen. Er erwähnte außerdem, dass die rohe Wurzel zur Behandlung von Verbrennungen direkt aufgelegt werden könne, um Schmerzen und Blasenbildung zu vermindern; doch sie müsse häufig ausgetauscht werden, um eine Austrocknung zu vermeiden. Und auch der römische Arzt Dioskurides bestätigte, dass Umschäge aus gekochten Cannabiswurzeln zur Behandlung von Entzündungen, Gicht und “überspannten Sehnen” angewendet würden. Darüber hinaus schrieb der griechische Arzt Oribasius, die “trockene” Wurzel könne ebenfalls auf Hautausschläge wie beispielsweise subkutane (unter der Haut gelegene) Zysten aufgelegt werden, wenn man sie zu gleichen Teilen mit Taubenkot vermischen würde – eine Behauptung, die jedoch in keiner anderen Quelle zu finden ist.
Der englische Arzt William Salmon notierte im frühen 18. Jahrhundert, dass Ischias und Hüftgelenkschmerzen durch Umschläge aus einer Mischung von Cannabiswurzeln und Gerstenblüten behandelt werden könnten. Vom späten 18. Jahrhundert bis zur Wende zum 20. Jahrhundert empfahlen amerikanische Ärzte abgekochte Hanfwurzeln zur Behandlung von Entzündungen, Inkontinenz und Geschlechtskrankheiten.

Erfahrungen mit dem Gebrauch von Cannabiswurzeln in unserer Zeit

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Ähnlich wie diese Kompresse aus Kohlstücken wurden rohe, zerkleinerte Hanfwurzeln in der traditionellen Medizin zur Behandlung von Verbrennungen, Hautleiden und Schnittwunden verwendet (© Smoobs)
Es ist bekannt, dass Cannabiswurzeln in Argentinien mindestens bis zu den 1960er-Jahren in traditioneller Weise zur Behandlung von Fieber, Durchfall und Magenleiden sowie zur allgemeinen Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens angewendet wurden. Zudem konsumiert man noch heute in Korea einen Tee aus Hanfwurzeln, der ma cha genannt wird, auch wenn nicht ganz klar ist, welcher medizinische Nutzen diesem zugeschrieben wird.
Heute nutzen viele Züchter sowie Verkaufsstellen und Patienten in den USA Präparate aus der Cannabiswurzel, die ihrer Meinung nach Linderung bei einer Reihe von Beschwerden verschaffen. Einige brauen ihre “Tees” aus Cannabiswurzeln auch selbst, indem sie die getrocknete, pulverisierte Wurzel für gewöhnlich langsam – zwölf Stunden oder länger – in einem Crock-Pot (schonend garender Topf) köcheln lassen (oftmals zusammen mit Zimtrinde, Anis oder anderen Gewürzen) und sie dann abseihen und trinken. Wenn die Masse nach dem Durchseihen nochmals gekocht wird, kann sie zu einem klebrigen, teerartigen Extrakt eingedickt werden, der als Basis für Tinkturen oder Mittel zum Einreiben dient. Andere lassen die Wurzel in Öl und Wasser sieden, trennen dann das restliche Öl vom Wasser und dem Pflanzenmaterial und benutzen es als Basis für örtlich anzuwendende Arzneimittel.
Es gibt sogar Leute, die die Wurzeln in trockener, pulverisierter Form zur Herstellung trockener Umschläge verwenden, die bei der Linderung und Heilung von Verbrennungen, Schnittwunden und Hautleiden wie Neurodermitis helfen können. Einem Bericht zufolge wurden getrocknete, pulverisierte Wurzeln zum “Herausziehen” des Gifts eines Skorpionstachels benutzt—das ist keineswegs völlig abwegig, da frischer Cannabissaft im alten China offenbar genau demselben Zweck diente.
Außerdem wird berichtet, dass verschiedene Verkaufsstellen nun Vorräte von Präparaten aus Hanf- und Cannabiswurzeln anlegen; einer der bekanntesten Lieferanten dieser Produkte ist ein Unternehmen namens Hemp-EaZe, das sich auf Hanfwurzelpräparate zur örtlichen Anwendung spezialisiert hat. Das Angebot des Unternehmens umfasst Bodylotions, Salben, Lippenbalsame, Massageöle und selbst ein Spray für Haustiere. Den Angaben dieses Unternehmens zufolge kann man mit diesen Produkten, die mit anderen medizinischen Ölen wie Beinwell-, Lavendel-, Salbei- und Klettenwurzelöl gemischt werden, eine ganze Reihe von Krankheiten effektiv bekämpfen, zum Beispiel Psoriasis, Ekzeme, Arthritis, Gelenkschmerzen und Fibromyalgie.

Cannabinoide in den Wurzeln

Es gibt Hinweise darauf, dass Cannabiswurzeln Spuren von Cannabinoiden enthalten (insbesondere CBD). Deren Konzentration hängt vermutlich von der Sorte ab und wird bis zu einem gewissen Grad auch von Umweltfaktoren beeinflusst. Von dieser Voraussetzung gehen anscheinend diverse Outlets in den USA aus, die seit einiger Zeit pulverisierte, “aktivierte” Cannabiswurzeln verkaufen; angeblich wegen ihres hohen CBD-Gehalts. Doch es hat sich herausgestellt, dass die CBD-Konzentration in Cannabiswurzeln so gering ist, dass es durchaus fragwürdig ist, ob sie auf diesem niedrigen Niveau überhaupt irgendeine medizinische Wirkung entfaltet.
Eine kanadische Studie, die 2012 veröffentlicht wurde, hat Finola-Hanf analysiert und herausgefunden, dass die Blüten CBDA (die säurehaltige Vorläufersubstanz von CBD) in einer Konzentration von annähernd 2,4 % enthielten, während sie in den Blättern, Stielen und Wurzeln 0,5 %, 0,04 % bzw. 0,004 % der Substanz fanden. Die verschiedenen Pflanzenteile enthielten zudem den Vorläuferstoff von CBDA, eine Substanz mit dem Namen Hexanoyl-CoA, und zwar in Konzentrationen von 15,5 %, 4,0 %, 2,2 % bzw. 1,5 %. Untersuchungen von THC-haltigen Sorten gibt es offenbar nicht, aber aller Wahrscheinlichkeit nach finden sich in deren Wurzeln auch weit geringere Konzentrationen als in den Blüten und Blättern.

Andere medizinisch interessante Substanzen in Cannabiswurzeln

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Hemp-EaZe verkauft aus Hanfwurzeln hergestellte Produkte, einschließlich Massageöle, Bodylotions und Badezusätze (© Hemp-Eaze)
Zwar bestehen die Wurzeln hauptsächlich aus Zuckern und Lipiden, doch es sind auch geringe Mengen von Terpenen, Alkaloiden und diversen anderen Stoffen isoliert worden. 1971 stellte man fest, dass der Ethanolextrakt aus Hanfwurzeln die Terpene Friedelin, die zu den pentazyklischen Triterpenen gehörenden Ketone und Epifriedelinol enthält. Friedelin hat vermutlich hepatoprotektive (die Leber schützende) und antioxidative Wirkungen; Epifriedelinol zeigte in Studien Antitumor-Effekte, und von mehreren Ketonen aus pentazyklischen Triterpenen wird angenommen, dass sie zur Apoptose (Zelltod) von Krebszellen führen. Außerdem sollen sie Entzündungen, Schmerzen und bakterielle Infektionen lindern sowie harntreibende und das Immunsystem beeinflussende Eigenschaften haben.
Außer den Terpenen wurden in den Cannabiswurzeln auch einige Alkaloide entdeckt, die medizinisch von Interesse sein könnten. So fand man die beiden Alkaloide Piperidin und Pyrrolidin in den Wurzeln sowie in den Stielen, Samen, Pollen und Blättern; diese Alkaloide können in hohen Dosierungen stark toxisch wirken, doch in kleineren Dosierungen besitzen sie nachweislich verschiedene Heilwirkungen. Piperidin dient als chemischer “Baustein” für etliche Arzneimittel, insbesondere solche, die in psychiatrischen Medikamenten wie Paroxetin und Haloperidol Anwendung finden; Pyrrolidin wird ebenfalls als Baustein für eine Klasse von Aufputschmitteln eingesetzt, die als Racetame bezeichnet werden.
Außerdem stellte man fest, dass die Cannabiswurzeln in kleinen Mengen Cholin und Atropinenthalten. Cholin ist ein essenzieller Nährstoff, der Vorläufer des bedeutenden Neurotransmitters Acetylcholin, und er gilt als unverzichtbar für die Aufrechterhaltung gesunder Zellmembranen. Man nimmt an, dass Frauen nach den Wechseljahren höchstwahrscheinlich einen Mangel an Cholin besitzen; der Konsum eines Tees aus Hanfwurzeln könnte also zu einer erheblichen Steigerung des Wohlbefindens führen. Atropin ist als Mittel zur Erweiterung der Pupillen und zur Entspannung der Augenmuskeln allgemein bekannt. Zudem hat es bronchodilatorische (die Bronchien erweiternde) Eigenschaften und wird zur Erhöhung der Herzfrequenz bei der Wiederbelebung verwendet.

Cannabiswurzeln und die Geschlechtsbestimmung

Allem Anschein nach entwickelt sich das Wachstum der Cannabiswurzeln je nach ihrem Geschlecht unterschiedlich, und eine komplexe Abfolge genetischer Interaktionen entscheidet sowohl über das Geschlecht als auch über das Wurzelwachstum der Pflanze. Eine Studie über Hanfsorten in Russland zeigte, dass sich bei jungen Cannabispflanzen 80-90 % der Stecklinge zu männlichen Pflanzen entwickelten, wenn sie oberhalb der Wurzel abgeschnitten wurden, dann als Stecklinge weiterverarbeitet und in einer belüfteten Nährstofflösung gehalten wurden – vorausgesetzt, dass man alle neuen Wurzeln sofort nach dem Erscheinen abschnitt. Wenn man den Wurzeln erlaubte sich zu regenerieren, entwickelten sich 80-90 % der Stecklinge zu weiblichen Pflanzen.
Die Forscher behandelten die entwurzelten Stecklinge außerdem mit 6-Benzylaminopurin, ein synthetisches Cytokinin (Pflanzenhormone, die die Cytokinese bzw. Zellteilung ermöglichen), das bekanntermaßen an der Zellteilung und -differenzierung sowie am Wachstum und an der Entwicklung insgesamt beteiligt ist. 80 % der behandelten Stecklinge entwickelten sich zu weiblichen Pflanzen. Dies lässt darauf schließen, dass die Cytokinin-Produktion in den Wurzeln bei der Geschlechtsbestimmung von Cannabis eine wichtige Rolle spielt.

Sorgen Sie für gesunde Wurzeln

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Für das Training und die Beschneidung der Wurzeln gibt es verschiedene Spezialtöpfe, die ein dichteres Wachstum der Wurzelballen anregen (© Wikimedia Commons)
Beim Anbau unter dem Gesichtspunkt der Nutzung der Wurzeln sind Hydrokultur- und aeroponische Anbautechniken vorzuziehen, da sie eine präzisere, feinere Dosierung ermöglichen, wenn die Nährstoffe verabreicht werden. Mithilfe dieser Techniken kann der Züchter die Pflanzen regelmäßig im Hinblick auf Fortschritte und Krankheitsanzeichen untersuchen und sicherstellen, dass die Wurzeln sauber und frei von Erde sind. Pflanzenzüchter haben ein spezielles System zur Optimierung des gesunden Wurzelwachstums entwickelt; bei der bekanntesten Technik werden die Wurzeln in der Luft beschnitten, um innerhalb eines bestimmten Volumens ein dichtes Wachstum anzuregen.
Die Beschneidung der Wurzeln in der Luft beruht auf der Tatsache, dass Wurzeln von Natur aus absterben, wenn sie zu wenig Feuchtigkeit erhalten und mit Luft in Berührung kommen; es gibt verschiedene Töpfe und Kästen mit perforierten Seiten, die eine effektive Durchführung ermöglichen. Wenn die Wurzeln absterben, bringt die Pflanze kontinuierlich neue Wurzeln hervor, und der Wurzelballen selbst wird dick und kompakt. Man sollte die Wurzeln besser in der Luft abschneiden als zuzulassen, dass sie an die Topfwände stoßen und dann um den Behälter herumwachsen, da dies zu verdrehten, strangulierten Wurzeln führt, die weniger Nährstoffe aufnehmen können. Der “Luftschnitt” sorgt nicht nur für die Gesunderhaltung der Wurzeln selbst, sondern verbessert auch das Wohlbefinden der Pflanze insgesamt und liefert letztlich reichere Erträge.
Generell ist es ratsam, den Wurzeln mithilfe eines Sprüh- oder Tropfsystems Nährstoffe zuzuführen; manche Züchter schalten die Pumpen 2-8 Mal pro Tag an (je größer die Wurzelmasse wird, desto häufiger), damit das Medium zwischen den Nährstoffzufuhren leicht austrocknen kann. Während der Vegetationsperiode – in der die Wurzeln natürlich am stärksten wachsen – sollten sie direkt mit einer leichten Nährstoff- und Wurzelwachstumslösung für das Vegetationsstadium versorgt werden. Stellen Sie sicher, dass die Außenseite der Töpfe oder Kästen ausreichend belüftet wird, sodass die Wurzeln ein Höchstmaß an frischer Luft erhalten und rasch austrocknen – beispielsweise wäre es eine gute Idee, eine oder mehrere Belüftungsanlagen auf die Wurzeln zu richten, um den Luftstrom zu erhöhen.

Wie man Balsam aus Cannabiswurzeln selbst herstellen kann

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Dem Cannabiswurzelbalsam oder -tee können Gewürze wie Anis, Zimt und Gewürznelken beigefügt werden, um den Duft, Geschmack oder die medizinische Wirksamkeit zu verbessern (© Green678)
Wer in der glücklichen Lage ist, selbst Cannabis anbauen zu können, kann ebenso gut die potenziellen Heilkräfte der Cannabiswurzeln für sich nutzen. Ein wenig Mühe und Ausdauer ist allerdings vonnöten, und wenn man auch ein paar Fehlschläge einkalkuliert, kann man sogar mehrere Sorten – die allein oder in Kombination mit anderen verwendet werden können – zur Herstellung von Balsamen und Salben mit vielfältigen Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten auswählen.
Typischerweise werden die Cannabiswurzeln getrocknet, bevor sie zu Balsam verarbeitet werden. Dann wird die getrocknete Masse in kleine Stücke zerbrochen oder mithilfe eines Stößels und eines Mörsers bzw. eines Mixers zu Pulver gemahlen. Nachdem die getrocknete Wurzel zu grobem Pulver zerkleinert wurde, gibt man sie zusammen mit Öl und Wasser in einen Slow Cooker (Topf zum schonenden Garen) und lässt sie bis zu 12 Stunden lang sanft köcheln. Auf diese Weise können sich die flüchtigen Bestandteile (einschließlich Terpenoide und potenziell sogar Cannabinoide) im Öl lösen. Durch die Beigabe von Wasser wird das Austrocknen der Mischung verhindert und vermieden, dass das Öl die Wurzeln “frittiert”; die Mischung sollte ungefähr stündlich überprüft und Wasser hinzugefügt werden, falls nötig.
Sobald das Erhitzungsstadium abgeschlossen ist, wird die Flüssigkeit durchgeseiht, und der restliche Wurzelbrei wird herausgenommen und entweder weggeworfen oder eingefroren (damit er ein zweites Mal verarbeitet werden kann, wenn das für nötig erachtet wird). Nun wird die Flüssigkeit in ein Gefrierfach gestellt. Nach einiger Zeit wird das Wasser gefrieren, während die flüchtigen Öle an die Oberfläche steigen und sauber abgeschabt werden können. Bei dieser Temperatur weisen die Öle für gewöhnlich eine halbfeste, wachsartige Konsistenz auf; bei Zimmertemperatur werden sie sich jedoch zunehmend verflüssigen und sollten dann gleichmäßig und durchsichtig aussehen.
Sobald das Öl vom Eis abgenommen worden ist, kann es von Neuem erhitzt werden; man kann auch Bienenwachs hinzufügen, um bei Zimmertemperatur eine weniger flüssige, streichfähigere Konsistenz zu erzielen. Die gewünschte Konsistenz erreicht man am besten durch die Versuchs- und Irrtumsmethode. Zu diesem Zeitpunkt können der Mischung aromatische ätherische Öle beigefügt werden, um den Duft zu verbessern oder um die medizinischen Eigenschaften zu verstärken. Geeignet wären zum Beispiel Bergamotte-Öl für Lippenherpes und Psoriasis, Kamillenöl für Ekzeme, Neurodermitis und Entzündungen, Neroliöl für Narben und Dehnungsstreifen, oder Schwarzer Pfeffer-Öl für Muskelschmerzen, Krämpfe und Arthritis.

Potenzielle Risiken der Verwendung von Cannabiswurzeln

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Cannabiswurzeltee kann zwar giftige Stoffe enthalten, allerdings in so geringen Konzentrationen, dass sie nicht als gesundheitsschädlich gelten (© Dejahthoris)
Zwar besitzen Cannabiswurzeln zweifellos nützliche und wichtige medizinische Eigenschaften, doch man darf nicht vergessen, dass sie in hohen Dosierungen aufgrund der Anwesenheit der Alkaloide Pyrrolidin und Piperidin auch Lebervergiftungen verursachen können. Berichten zufolge kann der Alkaloidgehalt zudem die Magenschleimhaut reizen, daher ist das Trinken eines Hanfwurzeltees potenziell riskanter als eine örtliche Anwendung. Darüber hinaus können Pyrrolidin und Piperidin Reizungen der Haut, der Schleimhäute und der Lungen hervorrufen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass diese Stoffe in so hohen Konzentrationen vorhanden sind, dass sie ernste Gesundheitsrisiken darstellen. Dennoch ist Vorsicht geboten, um einen dauerhaften oder zu starken Gebrauch zu vermeiden.
Selbstverständlich darf Hanfwurzelextrakt nicht in seiner reinen, unverdünnten Extraktform konsumiert werden. Ein gemäßigter, langfristiger Konsum des Tees stellt aber sicherlich kein ernstes Risiko dar, und bei örtlicher Anwendung ist jede unerwünschte Reaktion rasch zu erkennen, sodass der Gebrauch nach heutigem Wissensstand ohne dauerhafte Gesundheitsschäden abgebrochen werden kann.
Unsere Kenntnisse über die Eigenschaften der Cannabiswurzel stecken noch in den Kinderschuhen, doch wenn die Industrie so weiter wächst wie bisher, könnten durchaus noch mehr Anwendungsmöglichkeiten der Wurzeln entdeckt werden.

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